Das ist Tom!

Er fährt oft mit dem Bus von Aachen nach Maastricht zu seiner Freundin Helena. Frisch verliebt, möchte er sich eigentlich keine Gedanken um verschiedene Tarifsysteme machen.
Denn an der Landesgrenze wechseln nicht nur Sprache, sondern auch Ticket-Systeme und Tarife. Im AVV wird gerade das eTicket eingeführt, in den Niederlanden gibt es die OV-chipkaart, Belgien hat die MOBIB-Karte. Beginnt jetzt das Kartenwirrwarr?

Kein Karten­wirrwarr

Tom wünscht sich, auch wenn er eine Landesgrenze überquert, eine einfache und nahtlose Fahrt. Und genau das ist jetzt möglich! Denn im Rahmen des europäischen Forschungs- und Entwicklungsprogramms Horizon 2020 arbeitet der AVV in einem ersten Schritt nun gemeinsam mit Partnern aus Deutschland, den Niederlanden und aus Luxemburg im Projekt European Travellers Club zusammen.
Tom ist jetzt Pilot-Tester des European Travellers Club und kann mit seiner neuen Chipkarte die Landesgrenze per Bus überqueren – und das ohne sich Gedanken um verschiedene deutsche und niederländische Tarife machen zu müssen.

Er kann seine Chipkarte mit einer passenden App koppeln – und die Information, dass Tom einen ETC-Account hat, liegt ab jetzt in einer Cloud.

Tom kann jetzt also ohne vorher ein Ticket zu ziehen in den niederländischen Bus, der nach Maastricht fährt, einsteigen. Dazu muss er lediglich mit seiner Chipkarte am Lesegerät (Validator), der sich in jeder an dem Projekt teilnehmenden Bussen befindet, einchecken.

Doch wie funktioniert dieses System eigentlich ganz genau?

Jeder Pilot-Tester erhält eine Chipkarte, mit der er auf jeder Fahrt ein- und auscheckt. Das Lesegerät erhält beim Vorhalten der Karte den Zugang zur Cloud. Diese erkennt Tom’s Account.

Es liegen also keine Ticketinformationen auf der Chip-Karte. Diese dient lediglich zur Identifizierung mit der ID-Cloud.
Da Tom mit einem niederländischen Bus fährt, reicht zunächst der Check-In, denn der Fahrpreis wird in den Niederlanden variabel berechnet – je nachdem wann Tom wieder auscheckt.

Dieser Online-Ticketspeicher ermöglicht somit die Verbindung zweier Systeme und verknüpft somit verschiedene Ticket- und Tarifsysteme nahtlos. So wird Bus- und Bahnfahren mit einem Ticket in verschiedenen Systemen interoperabel.

Die Plattform erkennt also, wie weit Tom nach dem Check-In mit dem Bus fährt. Denn angekommen in Maastricht, muss Tom beim Aussteigen die Karte erneut vor das Lesegerät halten. So checkt er aus!
Das Lesegerät erkennt das Ende der Fahrt. Diese Information wird erneut an die ID-Cloud gesendet, sodass der passende Ticketpreis für die Fahrt bis Maastricht in Rechnung gestellt werden kann.

Die App kann in Echtzeit Informationen aus der Cloud abrufen – so kann Tom jetzt den entstandenen Ticket-Preis abrufen.

Die Kosten jeder gefahrenen Strecke werden gesammelt und monatlich über das heimische Verkehrsunternehmen abgerechnet – entsprechend dem aus dem Mobilfunk bekannten „Roaming”-Prinzip.

Und wie funktioniert das System in deutschen Bussen, wenn Helena Tom besucht?

Angekommen am Aachener Hauptbahnhof kann Helena in Zukunft ein Ticket über ihr Smartphone kaufen. Sie steigt in den Bus ein und hält ihre Chipkarte vor das Lesegerät, sodass die ID-Cloud ihr soeben gekauftes Ticket erkennt. So funktioniert auch in deutschen Bussen der Check-In Vorgang.

Im Gegensatz zum niederländischen System, muss sie im ASEAG-Bus aber gar nicht mehr auschecken. Der Tarif wird im AVV nämlich nicht variabel, sondern – mit dem Ticketkauf vor Fahrtantritt – fix bestimmt.
Während des Piloten kauft sie das Ticket aber nicht vorab in der App, sondern hält einfach ihre Chipkarte vor das Lesegerät und kauft somit ein Tages-Ticket.

Testet für uns die Zukunft!

Im Dezember geht es richtig los! In der Pilotphase bis April 2018 werden die für das ETC-Projekt entwickelten technischen Systeme zwischen der Stadt Aachen und den niederländischen Städten Maastricht und Heerlen getestet. Ihr werdet Besitzer einer Pilot-Chipkarte, sodass ihr das grenzüberschreitende System unter realen Bedingungen auf den Linien 44 (Aachen – Heerlen) und 350 (Aachen – Maastricht) sowie in allen ASEAG-Bussen im Stadtgebiet Aachen mit uns testen könnt.

  • Nach 1. Validator-Checkin sind alle Fahrten für 14 Tage kostenfrei.
  • Danach kauft ihr mit jedem Check-In in einem ASEAG-Bus eine Tageskarte mit Gültigkeit für das Stadtgebiet Aachen zum Aktionspreis von 5 Euro. Mit jedem Check-In auf der Linie 44 kaufst du eine Einzelfahrt zum Preis von 2,80Euro und auf der Arriva-Linie 350 kaufst du per Check-In/Check-Out eine Einzelfahrt zum OV-chipkaart-Tarif mit 34% Rabatt.
  • Allen Abo-Kunden mit gültigem Abo für das Stadtgebiet Aachen werden die Kosten für die Fahrten im Stadtgebiet Aachen nicht zusätzlich in Rechnung gestellt.

Infos und Anmeldung unter www.avv.de/etc.