Wusstet ihr, dass ihr im AVV an knapp 3.000 Haltestellen einsteigen könnt? Eine Zahl, hinter der sich zahlreiche Fakten verbergen. Wir haben uns die Haltestellendatenbank mal genauer angesehen und dabei allerlei skurrile Fakten herausgesucht.

In den Nahverkehrsplänen wird festgelegt, wie weit der Weg zu einer Haltestelle maximal sein sollte. Danach wird die Lage einer Haltestelle geplant. Doch trotz dieser Vorgaben ist die Haltestellendichte in den Kommunen unterschiedlich und schwankt teilweise erheblich. Dies liegt an verschiedenen Faktoren – in erster Linie an Fläche und Einwohnerzahl der Kommunen. So weist Würselen die niedrigste Haltestellendichte pro Einwohner auf, Heimbach die höchste Dichte. In Würselen kommen 599 Einwohner auf eine Haltestelle, in Heimbach teilen sich nur 153 Einwohner eine Haltestelle. Allerdings hat Würselen auch mehr als acht Mal so viele Einwohner wie Heimbach.

Vom Bus in den Beichtstuhl

Haltestellennamen gibt es viele verschiedene, Spitzenreiter im AVV ist »Kirche« – insgesamt 118 Haltestellen sind so benannt. Allein elf dieser Haltestellen liegen in Stolberg, das »kirchlicher« Spitzenreiter ist. In 31 von 35 Kommunen im AVV gibt es mindestens eine Haltestelle mit dem Namen »Kirche«, lediglich in den vier Kommunen Herzogenrath, Kreuzau, Titz und Waldfeucht gibt es keine einzige Haltestelle mit diesem Namen. Der Umstieg vom Bus in den Beichtstuhl ist so schnell und problemlos möglich. Ärgster Verfolger von »Kirche« ist übrigens »Schule« – 100 Haltestellen tragen diesen Namen. Abgeschlagen folgen »Friedhof« (43 Mal) und »Post« (42 Mal).

Haltestellennamen sind so eine Sache: Manchmal sind sie ortsgebunden und klingen sehr gewöhnlich wie »Post« oder »Friedhof«, ein anderes Mal sind sie eher skurril. Den passendsten Namen hat die Haltestelle »Schöne Aussicht« zwischen Simmerath und Einruhr. Oberhalb des Rursees gelegen, bietet sie einen grandiosen Ausblick auf diesen. Einen skurrilen Namen trägt auch die Haltestelle »Engel des Herrn« zwischen Düren und Langerwehe. Der Name stammt vermutlich von einer alten Kneipe, die früher dort an der Landstraße lag.

Einfach umsteigen

Insgesamt werden 70 Bahnhöfe und Haltepunkte von AVV-Linien bedient. Der größte Bahnhof ist auch zugleich einer der ältesten: der Aachener Hauptbahnhof. Er lag bei Eröffnung am Ende der Bahnstrecke von Köln nach Aachen, die am 1. September 1841 feierlich eröffnet wurde. Ganz im Norden des AVV liegt übrigens an der Bahnstrecke von Mönchengladbach nach Dalheim mit Arsbeck der kleinste Bahnhof.

Um euch den Umstieg von Bus auf Bahn so einfach wie möglich zu machen, enstanden in den letzten Jahren etliche moderne Verknüpfungspunkte sowie zahlreiche P+R- und B+R-Anlagen. Umsteigen kann man an einigen Haltestellen oder Bahnhöfen auch in andere Verkehrsmittel. So besteht am Haltepunkt »Annakirmesplatz« während Kirmeszeiten eine Umsteigemöglichkeit in die Achterbahn »Alpina-Bahn«. An verschiedenen Haltestellen rund um den Rursee kann in die Schiffe der Rurseeschifffahrt umgestiegen werden – so z. B. an »Rurberg Seeufer«.

Ein ganz besonderer Verknüpfungspunkt ist die Haltestelle »Teveren Fliegerhorst«. Dort besteht, allerdings nur für NATO-Soldaten, die Möglichkeit, in die Aufklärungsflugzeuge AWACS umzusteigen. Auf der NATO Air Base arbeiten mehr als 3.000 Soldaten und Zivilbedienstete aus 16 NATO-Mitgliedstaaten, die selbstverständlich auch mit einer Buslinie den Flugplatz erreichen können. Möchte man als »Normalbürger« mal außergewöhnlich umsteigen, empfiehlt sich in der Nähe die Haltestelle »Schierwaldenrath Bahnhof«. Dort kann man in die Selfkantbahn, eine historische Kleinbahn, wechseln.