Yeah! Nicht mehr lange und der langersehnte Ringbahnschluss kommt. Zum Fahrplanwechsel am 12. Juni wird mit Fertigstellung der Ringbahn die Netzlücke der euregiobahn zwischen Eschweiler-St. Jöris und Stolberg Hbf geschlossen. Was ändert sich, welche Vorteile gibt es? Wir verschaffen Durchblick!
Ringbahnschluss bedeutet nicht, dass die euregiobahn künftig im Kreis um die Städteregion herumkurvt, sondern, dass die bisher in Eschweiler-St. Jöris endenden Fahrten dann bis nach Stolberg Hbf verlängert werden und dort an Gleis 44 enden und wieder wenden.
Welche Vorteile ergeben sich?
Zunächst einmal gibt es eine neue schnelle Direktverbindung von Alsdorf bzw. Mariadorf auf kürzestem Weg nach Stolberg Hbf. Auch von Herzogenrath – insbesondere aus dem Bereich Merkstein – sowie von Eschweiler-St. Jöris gibt es jetzt stündlich eine schnelle Direktverbindung nach Stolberg Hbf.
Gehen wir ins Detail: In Stolberg Hbf enden die stündlich verkehrenden Züge am neuen Gleis 44 (Ankunft zur Minute 48) und bieten euch Anschluss an die Züge der Linie RE 1 in Richtung Aachen (Abfahrt zur Minute 57) und Köln (Abfahrt zur Minute 00). Auch in der entgegengesetzten Fahrtrichtung sind die Umsteigezeiten günstig: Kommt ihr mit dem RE 1 in Stolberg Hbf aus Richtung Köln (Ankunft zur Minute 57) bzw. Aachen (Ankunft zur Minute 00) an, könnt ihr in die euregiobahn (Abfahrt zur Minute 10) in Richtung Alsdorf und Herzogenrath umsteigen.
Schneller unterwegs
Die neue Verbindung ist mit deutlichen Reisezeitgewinnen verknüpft. Seid ihr zwischen Alsdorf-Annapark und Eschweiler Hbf, Langerwehe, Düren, Horrem und Köln unterwegs, seid ihr mit einmal umsteigen über die neue Strecke in beiden Fahrtrichtungen 30 Minuten schneller unterwegs. Reisezeitgewinne in Richtung Köln ergeben sich für alle Stationen auf dem Abschnitt zwischen Herzogenrath, Alsdorf und Stolberg Hbf. Von Herzogenrath aus ist in den Zeiten, in denen der RE 4 verkehrt, die Umsteigeverbindung mit RE4 und RE 1 über Aachen schneller.
Insbesondere für Fahrgäste aus dem Bereich Alsdorf-Mariadorf ist die Fahrt über die neue Verbindung, trotz notwendigem Umstieg auf den RE1, zumindest bis Aachen-Rothe Erde schneller und bis Aachen Hbf etwa gleich schnell. Für Fahrgäste aus dem Bereich Eschweiler-St. Jöris geht es deutlich schneller über Stolberg Hbf nach Aachen.
Die aus Richtung Herzogenrath und Alsdorf kommenden und in Stolberg Hbf zur Minute 48 an Gleis 44 endenden euregiobahnen haben dort neben dem RE 1 in Richtung Köln und Aachen auch Anschluss auf die Züge der euregiobahn in Richtung Stolberg-Altstadt, die zur Minute 51 von Gleis 27 abfahren.
Montags bis freitags besteht in den Abendstunden ab 20:50 Uhr, samstags ab 16:50 Uhr und sonntags ganztägig auch ein guter Anschluss an die euregiobahn-Züge in Richtung Aachen. Nach Ankunft der Ringbahn an Gleis 44 zur Minute 48 könnt ihr bahnsteiggleich auf die Züge der euregiobahn von Gleis 43 (Abfahrt zur Minute 50) in Richtung Eilendorf, Aachen Rothe und Aachen Hbf umsteigen. Während der anderen Zeiten kann der Anschluss auf die euregiobahn in Richtung Aachen von Gleis 1 wegen des langen Fußweges nicht garantiert werden.
Die letztgenannten Anschlüsse können insbesondere in der Gegenrichtung leider noch nicht hergestellt werden. Dies ist erst nach Elektrifizierung und hierdurch möglicher Beschleunigung der euregiobahn umsetzbar.
Ringbahnschluss ?
Zur „Euregio“ gehört auch ein Teil Belgiens. Zur Zeit fährt dort keine „euregiobahn“.
Ein andere Ringbahn wäre die Strecke
Aachen – Stolberg – Waheim – Raeren – Eupen – Welkenraedt – Hergenrath – Aachen.
Gibt es hierzu neues ?
Gibt es eine Kooperation zwischen dem AVV und der SNCB diesbezüglich ?
Ringbahnschluss bezeichnet den Lückenschluss der euregiobahn zwischen Eschweiler-St. Jöris und Alsdorf. Diese Planungen sind bereits mehr als 10 Jahre alt. Eine Verlängerung der euregiobahn über Breinig hinaus nach Walheim und weiter nach Eupen wird von deutscher und belgischer Seite aus nicht verfolgt. Dazu sind auch einfach die finanziellen Mittel nicht vorhanden. Wir sind hier nicht bei „Wünsch dir was“, man muss auch immer das Kosten-Nutzen-Verhältnis im Auge behalten. Aber bei einem Lottogewinn kannst du dich gerne melden 😉
Wer soll denn damit fahren? Stolberg – Raeren – Eupen, da bekommt man doch nicht mal einen Wagen mit Pendlern voll. Ist auch keine Alternative zum RE 29 – wer will schon mit 80 über die Nebenbahn nach Welkenraedt zuckeln?
Bis Breinig ist wirtschaftlich halbwegs realistisch. Alles dahinter völlig unrealistisch:
– Falkenbachviadukt kaputt
– Bf Raeren liegt auf einer Anhöhe am Dorfrand
– Linie 14 fährt in 30 Minuten von Aachen Hbf nach Eupen.
Was habe ich mich als Merksteiner auf den Ringbahnschluss gefreut: Endlich eine Alternative, um möglichst zeitsparend in die Stolberger Altstadt zu kommen und deutlich entspannter am Arbeitsplatz anzukommen. Aber jetzt muss ich sagen: Diese Bahn ist für den Berufspendler in die Stolberger Altstadt schlicht und ergreifend unbrauchbar!! Zunächst einmal ist die Zeit zur Minute 23 sehr ungünstig, entweder ist man viel zu früh oder zu spät am Arbeitsplatz. Wenn man schon keinen Halbstundentakt nach Stolberg einführt, sollte man zumindest die Abfahrtzeit optimieren.
In Stolberg Hbf muss man umsteigen und hat dazu laut Plan zwei Minuten Zeit! Ist die Bahn also, wie in diesen Tagen mehrfach beobachtet, zu spät, verpasst man auf jeden Fall den Anschluss aus Aachen und ist für etwa 30 Minuten am Hbf gestrandet, da es auch keine Alternativen gibt. Busse bedienen den Hauptbahnhof im Grunde gar nicht mehr.
Noch schlimmer ist jedoch der Rückweg: Will man aus der Altstadt den direkten Weg nach Merkstein wählen, ist man gekniffen: Man erreicht den Hauptbahnhof zur Minute 11, der Zug nach Merkstein fährt zur Minute 10 ab!!!!!!!! Oder halt zur Minute 41, dann darf man eine halbe Stunde die Stolberger Luft genießen!! Ich frage mich allen Ernstes, wer solche eine Fahrplan-Fehlplanung macht! Für mich heißt es somit weiter Auto fahren, die Höllentour über Aachen tue ich mir nicht an! So muss sich der AVV nicht wundern, wenn nicht mehr Leute auf den ÖPNV umsteigen.
Hallo Markus, die ist sicherlich nicht optinmal – aber es geht schlichtweg nicht anders. Die Fahrzeit zur Minute 23 ist für den einen passend, für den anderen nicht. Jeder fängt zu einer anderen Uhrzeit an – da kann man es nicht allen recht machen. Zumal auch Busse und andere Anschlüsse an verschiedenen Bahnhöfen auf die euregiobahn abgestimmt sind. Nun zu den technischen Voraussetzungen: Die Strecke von Herzogenrath über Alsdorf nach Stolberg ist eingleisig – ein Halbstundentakt ist über Alsdorf-Annapark hinaus aus diesem Grunde nicht realisierbar – da kann man das Blatt drehen und wenden wie man will, es geht einfach nicht. Die euregiobahn ist in Stolberg Hbf auf den RE1 in und aus allen Richtungen abgestimmt – in diese Richtung sind die allermeisten Fahrgäste unterwegs. Der Anschluss in Richtung Altstadt betrug ursprünglich zwei Minuten und konnte jetzt auf drei Minuten gestreckt werden (die euregiobahn fährt jetzt um 51 Richtung Altstadt) – dies ist knapp und wird leider oftmals nicht erreicht. Daher ist es auch kein garantierter Anschluss. Was auf den ersten Blick wie eine Fehlplanung aussieht – ist auch der Infrastruktur und Technik geschuldet. Die euregiobahn verkehrt im Flügelzugprinzip und wird am Stolberger Hauptbahnhof gekuppelt und geflügelt. Außerdem ist die Strecke nach Stolberg-Altstadt nur eingleisig, dass heißt, die Züge können sich dort auch nicht begegnen. Von daher ist es nicht möglich, die Zeiten anzupassen. Wenn die euregiobahn elektrifiziert wird, was geplant ist, kann der Anschluss aufgrund schnellerer Fahrzeiten (Elektrotriebzüge sind spurtstärker) hergestellt werden. Allerdings prüfen die Planer beim NVR in Köln, der für den SPNV zuständig ist, ob die Fahrzeiten auf der Ringbahn noch ein wenig optimiert werden können. Gruß, Markus.
Hallo zusammen,
ich nutze die Euregiobahn bisher nur gelegentlich (von AC West zum Talibahnhof in Eschweiler), das würde sich evtl. ändern wenn es endlich zu einem Bahnhof in Richterich kommt…
Zu meiner eigentlichen Frage, gibt es irgendeine seriöse Untersuchung welche die angeblich so großen Fahrtzeitgewinne durch die Elektrifizierung belegt? Meine Erfahrungen sind folgende, zwischen Ac west nach Schanz nach HBF nach Rothe Erde wird extrem gebummelt, ist halt viel Verkehr, viele Weichen und geht vermutlich nicht anders (oder doch?). Die Beschleunigungszeiten sind bei den niedrigen Geschwindigkeiten gar nicht so wichtig, zumal die Dieseltriebwagen mit 0,7m/s² (Quelle Wikipedia) gar nicht mal langsam sind, zumindest im unteren Geschwindigkeitsbereich. Auf der Haubtstrecke geht es dann was zügiger voran, aber hinter Stolberg dürften kaum jemals 50 km/h erreicht werden. Unterstellt man eine konstante Beschleunighung bis 50 km/h dann benötigt der Dieseltriebwagen etwas über 70 s zum Beschleunigen, wahrscheinlich aber etwas mehr. Ein Elektrotriebwerk mit U-Bahn typischer Beschleunigung (1 m/s) würde pro Haltestelle geschätzt 30 s sparen das ergäbe etwa 3 Minuten auf meiner „Hausstrecke“. Ob die höhere Beschleunigung bei Fahradmitnahme, Omis am Stock etc. überhaubt genutzt werden kann steht auf einem anderen Blatt.
Ein anderes Thema ist komischer Weise wieder in der Versenkung verschwunden, es hieß mal dass der neu gebaute Tunnel in Langerwehe zu niedrig für eine Elektrifizierung ist, was ist eigentlich aus diesem Problem geworden?
Grüße
Dominik
Hallo Dominik, da die Planungen über den NVR in Köln laufen, können wir dir die Fragen leider nicht im Detail beantworten – Planer sind wir auch nicht. Die Fahrzeitgewinne reichen allerdings aus, um Breinig ans Netz anzuschließen und den Haltepunkt Richterich in Betrieb zu nehmen. Dieser kommt nämlich nur mit der Elektrifizierung und ist ansonsten nicht zu realisieren. Von einem Problem mit dem Tunnel in Langerwehe ist uns nichts bekannt und wurde von Seiten des NVR auch nie was zu gesagt, so dass es dort nicht zu Problemen kommen wird. Außerdem fährt die euregiobahn ja zu größtenteils unter Draht, von daher liegt es auf der Hand, die Nebenstrecken zu elektrifizieren und auf die umweltfreundlichere Technologie zu setzen. Für weitergehende technische Detailfragen wende dich bitte unter info@nvr.de an den Nahverkehr Rheinland in Köln. Grüße, Markus.
Hallo Markus,
ca. 5 Minuten über die ganze Strecke von Stolberg bis Stolberg sind realistischer Weise durch eine hohe Beschleunigung rauszuholen, das hilft bessere Anschlüsse zu realisieren aber es wird niemals ausreichen um mit der selben Fahrzeuganzahl bis nach Roetgen und wieder zurück zu fahren…
Möglicherweise wird heute auch einfach ein wenig gebummelt (den Eindruck bekomme ich jedenfalls..) um eine dramatischere Verbesserung durch die Elektrifizierung darstellen zu können.
Es gibt übrigens auch dieselelektrische Triebwagen welche die Oberleitungen dort nutzen wo sie hängen und den Dieselmotor nur abseits davon brauchen.
Ich fände es sinnvoller das Geld zunächst für Steckenerweiterungen und zusätzlichen Begegnungsstellen auszugeben (irgendwo hast Du hier ja selber erläutert warum es wg. fehlender Begegnungsmöglichkeiten nicht schneller geht..)
Gruß
Dominik
Zitat: „Möglicherweise wird heute auch einfach ein wenig gebummelt (den Eindruck bekomme ich jedenfalls..) um eine dramatischere Verbesserung durch die Elektrifizierung darstellen zu können.“
Das ist aber wirklich schon ein besonderes Aluhutlevel…
Guten Tag ,
Gut, wenn es so knapp zu geht für den Umstieg nach Stolberg Altstadt, wie wäre es mit einem Bus der Linien 1 oder 8 die den Hbf anfahren ?
Hallo Bruno, mehr Busverkehr wäre sicherlich wünschenswert. Allerdings müsste der Aufgabenträger (StädteRegion Aachen) sowie die Stadt Stolberg diesen bestellen – sie finanzieren auch den Verkehr und regeln über den Nahverkehrsplan die Taktung etc. Da die Stadt Stolberg aber so hoch verschuldet ist, muss leider eher gespart werden, als neue Linien etc. umzusetzen. Gruß, Markus.
Dennoch ist man mit der 51 von Alsdorf-Annapark nach Aachen i. d. R. schneller, je nach Fahrtziel in Aachen.
Hallo,
mich würde sehr interessieren, wie die Planungen aussehen bezüglich eines möglichen Güterverkehrs auf der Ringbahn, vor allem im Hinblick auf die Elektrifizierung der Strecke. Würde ja Sinn machen, um die Hauptstrecke zu entlasten…?! Und verbieten könnte man diesen ja auch nicht, wenn Kapazitäten angefordert werden…
Hallo Christoph, uns sind keine Planungen bekannt, die Strecke für den Güterverkehr zu nutzen. Dies ist auch schwierig, da die Strecke nur eingleisig ist. Weitere Infos kann dir sicherlich der zuständige Aufgabenträger NVR geben. Die Kollegen erreichst du unter info@nvr.de. Gruß, Markus.
Hallo Markus,
das die Strecke eingleisig sei, ist so ja nicht ganz richtig. In St. Jöris gibt es ein Begegnungsgleis und in Alsdorf ist auch eins vorhanden. Weitere lassen sich, wenn nötig auch an vielen Stellen nachrüsten… Und Abends ist es sowieso egal, da dann kein Personenverkehr auf der Strecke geleistet wird.
Aber trotzdem Danke für die Auskunft. Gruß Christoph