Busfahren, das kennen Marius und Luis schon länger als ihr halbes Leben. Seit ihrer Einschulung fahren die beiden morgens mit dem Bus zur Schule und mittags wieder nach Hause. Das hat sich auch bis heute nicht geändert. Und auch in ihrer Freizeit sind die beiden 16-Jährigen auf Bus und Bahn angewiesen, denn sie leben in Lichtenbusch – Marius auf der deutschen, Luis auf der belgischen Seite. Wie ihr morgendlicher Schulweg verläuft und wie sie ihre Freizeit gestalten, haben wir mit beiden zwischen Hausaufgaben, Mittagessen und Fußballtraining besprochen.

Marius und Luis

SCHÜLER  DES AACHENER EINHARD GYMNASIUMS

„Bus fahren wir schon von Anfang an“

Marius und Luis Wecker klingelt unter der Woche schon um 6:30. Wenn um 8:00 die Schule anfängt, nehmen sie die Linie 11 um 7:39, dann kommen sie pünktlich zur ersten Stunde am Einhard Gymnasium an. „Meine kleine Schwester nimmt immer einen Bus vor mir, die will schon früher da sein. Aber mir reicht es, um fünf vor acht anzukommen. Das passt eigentlich immer ganz gut“, grinst Luis. Verspätung habe ihr Schulbus eigentlich nie. „Wir kommen wirklich sehr selten zu spät. Entweder hat der Bus kaum Verspätung und wenn, passt es irgendwie trotzdem noch gerade so.“ Bereits im Grundschulalter wird (Schul-)Busfahren für die beiden zur Gewohnheit. „Als unsere Eltern uns das irgendwann zugetraut haben, sind wir schon in der ersten Klasse mit dem Bus zu Schule gefahren. Aber das war nicht weit, die Fahrt hat ungefähr 5 Minuten gedauert. Aber ja, Bus fahren wir schon von Anfang an.“

„In der letzten Reihe zu sitzen, ist eigentlich nicht mehr super cool.“

Im Grundschulalter sind die beiden schon lange nicht mehr und die Zeit an der Grundschule Oberforstbach liegt einige Jahre zurück. Wenn die beiden morgens an der Haltestelle „Lichtenbusch“ in den Bus steigen, ist dieser meistens schon gut gefüllt. Denn dann ist die 11 bereits über Wahlheim, Schleckheim und Oberforstbach gefahren und hat viele weitere Schüler, die in Aachen zur Schule gehen, eingesammelt. „Es gibt meistens keine freien Sitzplätze und wenn, dann sind die meistens nicht da, wo man einsteigt.“ Wir fragen nach der letzten Reihe und erkundigen uns, ob das auch heute noch „die coolen Plätze“ sind. Die beiden lachen und kommen zum Entschluss, dass man nicht in der letzten Reihe sitzen muss, um cool zu sein. „Nein, in der letzten Reihe zu sitzen, ist eigentlich nicht mehr super cool. Hauptsache man hat einen Sitzplatz, aber der vorderste Vierer muss es jetzt auch nicht unbedingt sein. Den hält man dann ja auch eher frei, weil das Senioren-Sitzplätze sind.“

Was Marius und Luis mit dem täglichen Busfahren verbinden? „Man sieht eigentlich immer dieselben Gesichter, sowohl morgens als auch im Bus zurück nach der sechsten Stunde. Dann ist es auch immer am vollsten.“ Zeit für Gespräche ist auf der Fahrt aber meist keine. „Eigentlich höre ich immer nur Musik. Vor allem morgens.“ Im Notfall werden auch ab und zu noch Vokabeln gelernt oder die letzte Mathe-Hausaufgabe gelöst. Das komme aber eigentlich wirklich selten vor. „Echt jetzt“, grinsen beide. „Die meisten hören einfach Musik oder hängen am Handy, manche schlafen.“ Und welche Busfahrt den beiden am meisten in Erinnerung geblieben ist? „Das war, als ich einmal mein Portemonnaie vergessen habe und so natürlich auch mein School & Fun-Ticket nicht dabei hatte. Genau an diesem Morgen wurden wir natürlich kontrolliert. Der Bus war super voll und ich musste ein Schulheft mit meinem Namen zeigen, um mich auszuweisen. Das war echt peinlich!“

„Wir sind hier echt super angebunden.“

In ihrer Freizeit sind die beiden viel unterwegs. Beide spielen Fußball in der A-Jugend des Vereins Grün-Weiß Lichtenbusch, zum Training fahren sie mit dem Fahrrad. Auch im Fitnessstudio sind sie angemeldet, außerdem treffen sie sich viel mit Freunden. Die meisten wohnen ebenfalls in Lichtenbusch oder in den benachbarten Dörfern. „Nach Kornelimünster, Roetgen oder Brand fahren wir dann mit dem Bus, wenn es näher ist, dann eher mit dem Fahrrad.“ Den meisten Teil ihrer Freizeit verbringen sie in Lichtenbusch und Umgebung, dann chillt die Clique gemeinsam auf dem Spielplatz, nach dem Training im Vereinsheim oder auch zu Hause – im besten Fall natürlich, wenn dort „sturmfrei ist.“ Beide sind sich aber einig: „Wir sind hier in Lichtenbusch echt super angebunden. Wenn wir mit unseren Freunden nach Aachen fahren wollen, ist das auch nie ein Problem. Es fährt immer ein Bus, auch später am Abend.“

„Gerade freuen wir uns auf die Weihnachtsferien. Am meisten auf unseren Trip nach England.“


Außerdem sind die beiden große Borussia Dortmund-Fans und fahren gerne zu den Heimspielen des Vereins. Mit ihrem School & Fun Ticket können sie innerhalb des AVV-Gebiets auch mit dem Zug fahren. Ab Horrem kaufen sie sich dann ein Anschlussticket. „Das haben wir schon öfter so gemacht, dann müssen unsere Eltern uns nicht fahren.“ Noch mehr als auf das nächste Heimspiel freuen sich die beiden aber auf die Weihnachtsferien. Da werden die Freunde nämlich zusammen mit Marius Vater nach England reisen, um sich am zweiten Weihnachtstag ein Spiel vom englischen Premier League Verein FC Liverpool am Boxing Day anzuschauen. „Das haben wir schon einmal zu Weihnachten geschenkt gekommen. Da haben wir dann zum Beispiel ein Spiel von Arsenal gesehen. Das war echt mega.“ Die Reise nach England treten sie dann aber ausnahmsweise mit dem Flugzeug an.