Seit letztem Jahr sind bei unseren Dürener Kollegen von der Rurtalbus fünf Wasserstoffbusse in Betrieb. Das sind Fahrzeuge mit Elektroantrieb, bei denen durch eine Brennstoffzelle elektrische Energie aus Wasserstoff erzeugt wird. Das bedeutet, die Busse werden zu 100 % mit regenerativen Energien betrieben und sind damit ein echter Gewinn für das Klima. Der dafür benötigte Wasserstoff wird aus dem Solarstrom im Brainenergy-Park Jülich produziert. Wir finden die ganze Thematik sehr spannend – besonders vor dem Hintergrund der bevorstehenden Verkehrswende – und haben einmal nachgehakt, wie genau ein Bus mit Wasserstoffantrieb überhaupt funktioniert.
Im Kreis Düren sind Wasserstoffbusse des portugiesischen Herstellers Caetano unterwegs. Die knapp 12 Meter langen Busse können bis zu 73 Fahrgäste transportieren und haben mit einer Tankfüllung eine Reichweite von bis zu 400 Kilometern. Damit eigenen sie sich nicht nur für innerstädtischen Verkehr, sondern sind auch optimal für längere Strecken einsetzbar. Und das ist die Technik dahinter: Die Fahrzeuge tanken in fünf Wasserstofftanks, die sich auf dem Dach befinden, bis zu 37,5 kg Wasserstoff. Dabei dauert ein Tankvorgang ca. 9 Minuten und ist wesentlich schneller als die Ladung von batterieelektrisch betriebenen Bussen. Absorbierter Sauerstoff wird gemeinsam mit dem Wasserstoff den 60 kW Brennstoffzellen von Toyota zugeführt. Durch chemische Reaktionen entstehen Wasser und – besonders wichtig – Elektrizität. Dank dieser kann der 180 kW Elektromotor von Siemens angetrieben werden und die Busse können fahren. Das überschüssige Wasser tritt in Form von Wasserdampf aus und ist im Gegensatz zu Diesel-Abgasen frei von schädlichen NOx- und Feinstaub-Emissionen.
Auch zusätzlich zur Klimafreundlichkeit gibt’s Pluspunkte: Die Wasserstoffbusse sind mit niedrigem Geräuschpegel unterwegs, haben große Stellflächen für Rollstühle, Rollatoren und Kinderwägen und es gibt USB-Steckdosen an den Sitzplätzen. Damit diese Technologie jedoch großflächig eingesetzt werden kann, braucht es noch einiges an Veränderung. Das Wichtigste ist es, die notwendige Infrastruktur zu schaffen: Wasserstoff-Tankstellen müssen gebaut werden. Deutschlandweit existieren bisher rund 90 Wasserstoff-Tankstellen.
Fest steht: Wir sind sehr gespannt auf die zukünftige Entwicklung und denken, dass nachhaltige Wasserstoffbusse ein Schritt in die richtige Richtung sind. Bis sie zur Normalität im Straßenverkehr werden, muss jedoch noch einiges passieren.