Nach fast 27 Jahren werden am Sonntag die Städte Aachen und Maastricht wieder auf der Schiene miteinander verbunden. Ganz bequem und elektrisch geht es dann mit den Flirt-Triebwagen von Arriva über Heerlen und Valkenburg an die Maas. Voller Vorfreude werfen wir heute einen Blick zurück. 🚉🧐

Bis 1992 befuhr die niederländische Bahn die Strecke zwischen Aachen und Maastricht via Vetschau. Für die letzte Fahrt von Aachen nach Maastricht am 30. Mai 1992 musste sogar eine Doppeleinheit aus zwei der drei mit deutscher Sicherungstechnik ausgerüsteten Triebwagen eingesetzt werden. Auf dem Foto ist dieser letzte Zug am Abend des 30. Mai in Aachen Hauptbahnhof zu sehen.

Diese Abzweigstelle gibt es nicht mehr: Im Aachener Stadtteil Richterich traf die damalige Strecke aus dem niederländischen Maastricht auf die Hauptstrecke von Aachen nach Mönchengladbach. Am 24. Mai 1992, eine knappe Woche vor der Einstellung des Zugbetriebs auf dieser Linie, fährt biegt der Dieseltriebwagen der Nederlandse Spoorwegen auf seiner Fahrt von Maastricht nach Aachen auf die Hauptstrecke nach Aachen.

Der neue Stadtexpress

Nachdem am Vortag die direkte Bahnverbindung von Aachen nach Maastricht eingestellt wurde, startete als Ersatz die zunächst zweistündige Bahnverbindung als „StadtExpress“ von Aachen über Herzogenrath nach Heerlen – die spätere euregiobahn.

Auf dem Bild unten startet am 31. Mai 1992 der offizielle Eröffnungszug von Heerlen nach Aachen. Nach Einstellung des Personenverkehrs nach dem 2. Weltkrieg auf der Strecke Herzogenrath – Heerlen, wurde diese nur vom Güterverkehr genutzt.

Als Vorlaufbetrieb der euregiobahn waren in den letzten Jahren vor der Umstellung auf Talenttriebwagen auf der Strecke von Aachen nach Heerlen niederländische DM90-Triebwagen auf der damaligen RB 28 im Einsatz, die mit deutscher Zugsicherung ausgestattet waren.

Im Mai 2001, gut zwei Wochen vor dem Fahrplanwechsel und der Umstellung auf Talent-Triebwagen als euregiobahn, wartet ein DM90 in Aachen auf die Abfahrt nach Heerlen.

Die euregiobahn geht an den Start

Am 10. Juni 2001 wurde aus der RB 28 die euregiobahn: An diesem warmen Sommertag nahm die euregiobahn den Betrieb auf der Verbindung Heerlen – Aachen – Stolberg-Altstadt auf. Die Triebwagen wurden von deutschen und niederländischen Triebfahrzeugführern gesteuert. Für diese wegweisende, grenzüberschreitende Kooperation zwischen DB Regio und der niederländischen Bahn erhielt das Projekt euregiobahn bereits kurz nach der Betriebsaufnahme den ÖPNV-Innovationspreis. Seit Dezember 2002 ist diese dann auch als RB 20 unterwegs.

Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2015 kommt es zu einer erneuten Änderung im grenzüberschreitenden Zugverkehr: Aus der RB2 20 wird der RE 18. Dazu wird die Direktverbindung zwischen Aachen und Heerlen für eine Übergangszeit ausgesetzt und durch einen Pendelverkehr zwischen Herzogenrath und Heerlen ersetzt. Fahrgäste von Aachen nach Heerlen müssen in den kommenden drei Jahren in Herzogenrath umsteigen.

Der Pendelverkehr ist bedingt durch Ausbaumaßnahmen wie die Elektrifizierung der grenzüberschreitenden Strecke, welche zur Inbetriebnahme des neuen durchgehenden RE 18 von Aachen nach Maastricht erforderlich sind. Die Bauarbeiten wurden Ende November beendet, jetzt endlich kann ab dem 27. Januar nach Zulassung der neuen Fahrzeuge für Deutschland eine neue Ära auf der Strecke beginnen.

Und bevor am Sonntag die neuen elektrisch betriebenen Flirt-Triebwagen über Heerlen nach Maastricht fahrten zum Abschlus noch ein historisches Schmackerl: Im Februar 1981 ist der Akkutriebwagen der Baureihe 515 der Deutschen Bundesbahn nahe der deutsch-niederländischen Grenze bei Vetschau unterwegs auf dem Weg von der Maas an die Pau.

Fotos: Werner Consten/railpix.de